Januar 8

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Was sind eigentlich ETF´s?

By Kai Römisch

Altersvorsorge, ETF, ETF (Exchange Traded Funds), passives Investment

Sie sind seit einigen Jahren sehr im Trend und werden immer beliebter: ETF´s.

Was sind eigentlich Exchange Traded Funds – besser bekannt als ETFs?

Dabei gibt es ETF´s seit über 40 Jahren und sind also keine Neuerscheinung oder gar ein Experiment.

Für welche Anleger eignen sie sich? Wo liegen die Risiken? Welche Unterschiede gibt es und worauf sollten Sie bei der Auswahl Ihres ETF achten.

In diesem Artikel bekommen Sie die wichtigsten Antworten und eine Checkliste, wie Sie Ihren persönlichen Favoriten unter den ca. 6.500 ETF dieser Welt finden.

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Was sind eigentlich ETFs ? 

Ein ETF ist ein Investmentfonds, also ein Korb in welchem Wertpapiere aufbewahrt werden. In diesem Korb können Aktien, Immobilien aber auch Anleihen liegen.

Ein Investmentfonds sammelt das Geld von Anlegern. Dieses Kapital wird dann vom Fondsmanager an den Finanzmärkten für die Anleger investiert. Der große Vorteil eines Fonds besteht in der Risikostreuung. Er investiert nicht nur in eine Aktie oder in eine Anleihe, also das, was Anleger unbedingt vermeiden sollten, sondern in viele.

Der Unterschied eines ETF zu einem sogenannten aktiven Fonds ist folgender:

Bei einem aktiv gemanagten Fonds entscheidet ein Fondsmanager, welche Wertpapiere in den Fonds gelangen und welche nicht. Dieser Fondsmanager hat eine Idee, eine Philosophie und möchte in der Regel besser sein als der Markt. Leider haben ca. 87% aller so aktiv gemanagten Fonds aber in den letzten 40 Jahren den Markt nicht geschlagen!

Warum ist das so? Nun, der Manager müsste Dinge wissen, die der Markt nicht weiß. Nur dann könnten Sie Aktien finden, die unterbewertet sind oder in den nächsten Jahren sehr stark steigen werden. Das ist in unserer heutigen vernetzten Welt sehr schwer.

Ein ETF dagegen bildet einen Wertpapier-Index genau nach. Das kann der deutsche Leitindex DAX, der S&P 500, der Dow Jones oder der globale MSCI World sein.

Diese Art des "Passiven" Investierens ist wesentlich günstiger.

Die Idee hinter dem ETF Konzept:

Fondsmanager schaffen es wie schon gesagt in der Regel nicht, langfristig mehr Rendite zu erzielen als ein Vergleichsindex, an dem sie ihre Leistung messen müssen. Deshalb ist es sinnvoller, direkt den Index zu kaufen, da die meisten Fondsmanager diesen ohnehin nicht schlagen.

Der legendäre Gründer von

 Vanguard Asset Management

Jack Bogle sagte dazu:


“Warum sollte ich die Nadel im Heuhaufen suchen, wenn ich den ganzen Heuhaufen haben kann.”

Welche Vorteile haben ETF?

Fondsmanager berechnen in der Regel hohe Gebühren für ihre Aktivitäten. Diese liegen je nach Fondsart zwischen einem und zweieinhalb Prozent pro Jahr. Dazu fallen Gebühren an, wenn ich Anteile kaufe - zwischen 3% und 6%. Diese Kosten zieht der Fondsanbieter direkt vom angelegten Geld der Investoren ab, was Ihre Rendite schmälert. Hinzu kommen Boni für eine bestimmte Leistung.

Hier ein Beispiel des DWS Concept Kaldemorgen:

Kosten aktiver Fonds im Vergleich zu ETF

Da der Fondsmanager aktiv „arbeitet“ und immer wieder kauft und verkauft, fallen hierbei Transaktionsgebühren an. Angesichts der oft mauen Leistung der Fondsmanager ist das mehr als ärgerlich.

Ein ETF ist wesentlich günstiger, weil er einfach einen Index nachbildet – und der Anleger nicht das Gehalt des Fondsmanagers zahlen muss. So kosten ETFs auf gängige Indizes teils nur 0,05 Prozent der Anlagesumme.

Welche Unterschiede gibt es bei ETFs?

Bei ETF´s unterscheidet man zwischen physischen und synthetisch repilizierenden ETF.

Ein physisch replizierender ETFs besitzt die Wertpapiere, die in dem Index enthalten sind, den der ETF nachbildet.

Ein synthetisch replizierender ETF bilden dagegen den Index über Derivate nach, also spezielle Finanzinstrumente. Er besitzt die Wertpiere nicht.

Als Anleger sollte man sich für die physisch replizierenden ETFs entscheiden, da diese die Aktien auch wirklich besitzen.

Grundsätzlich sind synthetisch replizierende ETFs aber nicht schlechter als physische.

Für wen eignen sich ETFs?

Grundsätzlich für jeden der bereit ist, die typischen Risiken an den Finanzmärkten einzugehen. Das bedeutet: Ich sollte die Schwankungen an der Börse aushalten können – auch dann, wenn die Kurse so stark fallen wie aktuell in der Corona Krise.

In solch einer Situation sollten Sie in keinem Fall panisch verkaufen.

Ein Tipp für Börsenstarter:

Sollten Sie neu an der Börse sein, so starten Sie erst einmal mit kleineren Beträgen im drei- oder niedrigen vierstelligen Bereich, um auszutesten, ob Sie mit den Schwankungen zurechtkommen.

Suchen Sie sich einen etablierten ETF, welcher sich an einem großen Index orientiert z.B. dem MSCI World. Dadurch haben Sie einen größere Streuung und somit auch mehr Ruhe.

Der Vanguard FTSE All World UCITS ETF zum Beispiel investiert in 3.365 Aktien (Stand 29.02.2020) Der iShares Core MSCI World UCITS ETF investiert in 1.645 Aktien (Stand 01.03.2020). Somit haben beide ETF eine große Diversifizierung.

Finger weg von neuen, kleine ETF´s die auf eine Nische zielen z.B.: Gold. Diese Art von ETF passen eigentlich nicht zu der passiven Grundidee der ETF.

Welche Nachteile gibt es?

ETFs sind börsengehandelt, was bedeutet: Anleger können sie sekündlich kaufen und verkaufen. Dadurch dürfte manch einen Anleger verleiten, relativ häufig zu handeln – einfach, weil man es kann.

Die Folge davon ist: Es kostet natürlich Gebühren, einen ETF zu handeln – die wieder Ihre Rendite schmälern. Das zeigt, wie wichtig es ist bei der Geldanlage eine Philosophie zu verfolgen und die Disziplin zu haben diese auch durchzuhalten.

Die Idee / Philosophie des ETF ist ja gerade nicht ständig zu kaufen und zu verkaufen. Eine alte Börsenweisheit lautet: „Hin und Her macht Taschen leer!“

Welche Risiken gibt es?

Die ETF-Industrie und die Fondsgesellschaften denken sich immer neue ETFs aus und bringen diese an den Markt. Sie müssen also aufpassen, dass Sie nicht irgendwelche komischen, exotischen Indizes kaufen.

Die Gefahr ist, dass Sie nicht mehr verstehen, wie die Anbieter diese Indizes zusammensetzen. Zudem sind diese exotischeren ETFs teurer als gängige Produkte.

Besser ist es, auf die Standard-ETFs zu setzen, die die großen und bekannten Indizes wie den MSCI World und den S&P 500 nachbilden.

Je breiter die Streuung, je mehr Märkte der ETF nachbildet, umso geringer ist die Volatilität – also die Kursschwankung - und so können Sie Ihr Risiko minimieren.

Als Beispiel sei hier Vanguard der Erfinder der ETF Idee genannt.

Auf welche Kennziffern muss ich achten?

Als Erstes sollten Sie auf die Größe es Anbieters und das Volumen des Fonds achten.

Ein ETF-Fonds sollte mindestens 100 Millionen Euro groß sein. Das klingt nach sehr viel Geld, ist aber für einen Fonds vergleichsweise wenig.

Natürlich gibt es auch Fonds mit einem Volumen im niedrigen zweistelligen Millionenbereich. Das Problem bei einem zu geringen Volumen: Unter 100 Millionen Euro lohnt sich der Fonds in der Regel für den Anbieter nicht, er verdient kein Geld damit. Dadurch ist die Gefahr hoch, dass er den Fond eines Tages wieder schließt – und das wäre ärgerlich für Sie.

Eine weitere wichtige Kennzahl eines ETF ist Tracking Error. Er gibt an, wie stark ein ETF vom Index abweicht. Je größer der Tracking Error ist, desto stärker weicht der ETF ab. Sie sollten einen ETF mit einem möglichst geringen Tracking Error aussuchen, damit Sie möglichst nah an dem Index dran sind, den Sie sich ausgewählt haben.

Ein ausschüttender oder wiederanlegenden Fonds –

was ist besser?

Normalerweise gibt es von Fonds – ganz gleich, ob ETF oder aktiver Fonds – mehrere sogenannte Tranchen.

In den meisten Fällen gibt es eine ausschüttende Tranche.

Dies bedeutet: Kaufen Anleger diese ausschüttende Tranche, leitet der Fonds die gesammelten Dividendenzahlungen aller im Fonds enthaltenen Unternehmen an die Sparer weiter.

Ausschüttende Tranchen sind für Sie dann sinnvoll, wenn Sie regelmäßige Zusatzeinnahmen wünschen.

Solche Tranchen kürzt die Fondsbranche mit den Buchstaben D, Dis oder Dist ab, sie stehen für das englische Wort distributing.

Dann gibt es noch akkumulierende Tranchen. Die Finanzbranche kürzt sie mit dem Kürzel Acc ab, das Kürzel steht für accumulating.

Die Dividenden werden bei den akkumulierenden Tranchen angesammelt bzw. – wie es in der Fachsprache heißt – thesauriert, also direkt wieder im Fonds angelegt.

Dadurch profitieren Sie vom Zinseszins-Effekt, weshalb sich thesaurierende Fonds besonders gut zum Vermögensaufbau eignen.

Als Fazit kann man festhalten, dass Sie bei der Auswahl

eines ETF auf folgende Punkte achten sollten:

Wie du einen unabhängigen Finanzberater für dich findest!

Braucht man heutzutage noch einen Finanzberater oder kann man seine Finanzen besser alleine regeln?

Checkliste für Ihre ETF Auswahl

1.

Einen ETF mit möglich geringen Kosten

2.

Einen ETF möglichst geringem Tracking Error

3.

Einen ETF der gleichzeitig möglichst großvolumig ist

4.

Einen physisch replizierenden ETF

5.

Einen thesaurierenden ETF

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Wo können Sie nun einen ETF kaufen?

Das geht ganz einfach, indem Sie ein Depot bei einer Bank eröffnen oder einen Sparplan abschließen.

Besonders günstig sind Online- und Direktbanken wie die comdirect und die DKB. Bei diesen Geldhäusern fallen in der Regel keine Depotgebühren an, zudem sind die Kosten beim Kaufen und Verkaufen vergleichsweise niedrig.

Natürlich macht es auch Sinn, sich den Begründer dieser Idee Vanguard einmal näher anzusehen.

Auf jeden Fall macht ein Sparplan Sinn. Sie legen jeden Monat oder jedes Quartal eine gewisse Summe an – und investiert diese automatisch in einen ETF.

Das wichtigste Argumente für einen Sparplan: Weil Sie regelmäßig einzahlen, diszipliniert ein Sparplan. Im Idealfall gewöhnen Sie sich so sehr daran, dass Sie vergessen, dass Sie jeden Monat aufs Neue anlegen.

So sitzen Sie dann alle Krisen an den Börsen aus, ohne es zu beabsichtigen.

 Wenn Ihnen der Beitrag geholfen hat, dann hilft er vielleicht auch Ihren Freunden. Teilen Sie ihn mit Ihren Freunden und helfen Sie ihnen entspannt durch die Krise zu kommen.

Kai Römisch

Kai Römisch ist seit 30 Jahren in der Finanzbranche.
Nach Stationen bei einer Großbank, einem Indutriemakler und einem Start-Up hat er sich mit seiner Frau zusammen Selbstständig gemacht.
Anders als 99% der Berater in Deutschland arbeitet er auf Honorar-Basis, transparent und fair mit seinen Kunden.

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